Die heiligen Sakramente
Um uns zu verständigen, um uns zu orientieren, um uns anderen mitzuteilen, brauchen wir Zeichen und Symbole. Sie helfen uns, unser Zusammenleben in einer für alle verständlichen Weise zu regeln. Die Zeichen in denen Gott uns wissen lässt, dass er uns liebt, sind die Sakramente.
An entscheidenden Punkten unseres Lebens und bei bedeutenden Erlebnissen wird uns in den Sakramenten Gottes Liebe zugesagt und übermittelt. Sakramente sind also sichtbare Zeichen für das unsichtbare Heilswirken Gottes in der Welt. So wie aber auch die Liebe zwischen Menschen nur funktioniert, wenn sie angenommen wird, so muß jeder selbst dieses Geschenk des Sakramentes annehmen und in seinem Leben umsetzen.
Taufe
"Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des hl. Geistes"
Die Taufe ist der sichtbare Beginn des Weges mit Gott. Die Taufe schenkt Gemeinschaft mit Gott durch Christus im Heiligen Geist. In der Taufe geschieht auch Eingliederung in die Gemeinschaft der Kirche, d.h. die Gemeinschaft der Christen übernimmt Verantwortung für diesen Menschen, sie hat ihm gegenüber eine Verpflichtung.
Wasser ist ein Symbol für Leben, es reinigt, erfrischt, macht lebendig. In der Taufe wird dem Kind neues, ewiges Leben geschenkt. Die Salbung mit Chrisam, das weiße Taufkleid, die Taufkerze machen deutlich, was dem Kind in der Taufe geschenkt wird: durch die Salbung bekommt es Heil und Leben von Gott, das weiße Kleid ist ein Zeichen für Freude, Reinheit und Unschuld. Die Taufkerze, die an der Osterkerze, dem Symbol für den auferstandenen Christus, entzündet wird, ist Zeichen für die Teilhabe an der Auferstehung und dem Leben.
Beichte - Sakrament der Versöhnung
"Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden... So spreche ich dich los von deinen Sünden mit dem Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Im Sakrament der Buße schenkt Gott Versöhnung und gibt uns die Möglichkeit des Neuanfangs. Die Versöhnung und die Möglichkeit zur Umkehr ist ein großes Geschenk, das uns Freude und Lebenskraft schenken will.
Eucharistie
"Jesus nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!
Ebenso nahm es nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem BLut. Tut dies, sooft ihr daraus drinkt, zu meinem Gedächtnis.
Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt." (1 Korinther 11, 23-26)
Die Erstkommunion beschließt den Weg, der in der Taufe angefangen hat. Ein Bündnis mit Gott durch den Empfang des Leibes Christi und ein Bündnis mit den anderen Getauften zur Kirche Gottes.
Firmung
„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, des heiligen Geistes“
Mit diesem Worten spricht der Bischof den jungen Menschen den Geist Gottes zu.
Die Firmung schließt die dreistufige Aufnahme in die Kirche ab.
Die Kinder und Jugendlichen gehören schon durch die Taufe zur Kirche, aber mit der Firmung werden sie als selbstverantwortliche Mitglieder aufgenommen. Die Firmung ist das Sakrament der Vollverantwortung.
Ehe
"Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meine Frau/meinen Mann und verspreche dir die Treue in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und in Krankheit, solange ich lebe."
Die katholische Kirche versteht die Ehe als ein Sakrament, also als ein Zeichen, in dem Gott den sich Trauenden seine Liebe und Hilfe für das gemeinsame Leben zusagt. Zudem gilt die Ehe als Abbild des Bundes zwischen Christus und der Kirche: Wie Christus und die Kirche eins sind, so gilt die Ehe als unauflösbare Gemeinschaft.
Die Eheleute spenden sich das Ehesakrament im kirchlichem Rahmen selbst, durch ihr Wort "JA" zu einander! Die Deuteworte bestehen im gegenseitigen Versprechen der Treue, die ebenso wie ein Ring kein Ende haben darf.
Krankensalbung
"Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird dem Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben." (Jakobus 5, 14-15)
Im Sakrament der Krankensalbung erfährt der leidende Mensch in seiner schwierigen Situation Hilfe und Trost und die liebende Zuwendung Gottes. Dieses Sakrament ist nicht das "Sterbesakrament", sondern das Angebot Gottes, dem Kranken Kraft zu verleihen, ihm zu helfen, ihn zu retten und aufzurichten. Der Priester legt dem Kranken die Hand auf und salbt seine Stirn und die Hände mit Öl.